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„Planung ersetzt Zufall durch Irrtum“

Dieses Zitat wird gerne benutzt, um die Planung ansich in Misskredit zu bringen, da ja beide Optionen Zufall und Irrtum negativ besetzt sind und wohl der Irrtum noch negativer empfunden wird als der Zufall. Diese Wertung finde ich höchst interessant. Irrtum wird ausschließlich als finales Ergebnis gesehen und nicht als Weg zum Besseren. Woher haben wir diese negative Einstellung zum Irrtum? In unseren Schulen werden wir geprägt, keine Fehler zu machen („Setzen, sechs!“ ist bei uns verinnerlicht). I.d.R. werden wir nur auf unsere Fehler und nicht auf das Richtige aufmerksam gemacht. Jeder Fehler wird unmittelbar bestraft. Sei es Wissensmenge oder Zeitmangel, aber es wird uns immer nur der „richtige“ Weg vorgestellt ohne jemals einen Fehler zu zulassen. Kreative Versuche, welche ggf. interessant aber falsch sind, werden um jeden Preis vermieden. Nur lernt man dadurch wirklich etwas? Oder wird nur Wissen kurzfristig eingetrichtert? Ähnliches gilt in der Industrie. Sicherlich ist in einer Massenfertigung (Replikation eines Produktes) die Fehlervermeidung der Schlüssel für eine höchste Produktivität. Aber in Entwicklungsprojekten, in denen Neues geschaffen werden soll, sollten derartiges Denken nicht angewendet werden. Die Kreativität und damit jede Innovation werden durch Verdammung von Irrtümern ausgeschlossen, da alles Handeln darauf ausgerichtet ist, Fehler zu vermeiden und dies wird erreicht, in dem jedes Risiko gescheut wird. Wenn man Irrtum begreift als Möglichkeit zu lernen, kann man hieraus eine enorme Effektivität gewinnen, da man durch die Analyse von Irrtümern nicht selten sehr gute Hebelwirkung in den Prozessen und in der Risikobewertung bekommt. Viele Innovationen sind auf derartige Fehleranalysen zurückzuführen (das berühmteste Beispiel ist die Entdeckung des Penizillins durch den Fehler beim Züchten von Bakterien und der Analyse, was schief gelaufen ist). Wenn man natürlich mit bis zu 10000 Fehlern innerhalb eines Projektes rechnet, kann man nicht jeden Fehler dazu verwenden, alle Aspekte der verpassten Möglichkeiten zu analysieren. Aber man sollte es sich zur Aufgabe machen, immer wieder schwerwiegende oder ungewöhnliche Fehler genauer zu analysieren. Und bei allen Fehler zumindest den Escape-Point zu kennen, um hieraus abzuleiten, welche Prozesse nicht den gewünschten Erfolg haben. Bezogen auf die Planung ist der implizite Irrtum, welche durch die ständige Verdrängung der Annahmen durch die Realität zustande kommt, in jedem Fall besser als das vollständige Tappen im Dunkeln. Das bedeutet natürlich auch, dass man wohl kaum einen Plan über mehrere Jahren verfolgen kann, ohne ihn immer wieder in kurzen Iterationen anzupassen. Dies ist insbesondere bei einer hoch-innovativer Produktentwicklung der Schlüssel: Kurze Iterationen für schnelles Feedback und Reaktion, gutes Risiko-Management, um die neuen Pfade und neue Ideen auszuprobieren und damit eine ständige Anpassung der Planung. Aber das gilt natürlich nicht nur für die Planung, sondern für das gesamte Management eines Entwicklungsprojektes: Das Wichtigste ist eine Atmosphäre in denen der Irrtum der Normalfall ist und es darum geht, diese möglichst früh zu erkennen und eine Umgebung zu haben, die hilft die Fehler zu analysieren und Escape-Points und Lösungen zu finden.
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„Planung ersetzt Zufall durch Irrtum“

Dieses Zitat wird gerne benutzt, um die Planung ansich in Misskredit zu bringen, da ja beide Optionen Zufall und Irrtum negativ besetzt sind und wohl der Irrtum noch negativer empfunden wird als der Zufall. Diese Wertung finde ich höchst interessant. Irrtum wird ausschließlich als finales Ergebnis gesehen und nicht als Weg zum Besseren. Woher haben wir diese negative Einstellung zum Irrtum? In unseren Schulen werden wir geprägt, keine Fehler zu machen („Setzen, sechs!“ ist bei uns verinnerlicht). I.d.R. werden wir nur auf unsere Fehler und nicht auf das Richtige aufmerksam gemacht. Jeder Fehler wird unmittelbar bestraft. Sei es Wissensmenge oder Zeitmangel, aber es wird uns immer nur der „richtige“ Weg vorgestellt ohne jemals einen Fehler zu zulassen. Kreative Versuche, welche ggf. interessant aber falsch sind, werden um jeden Preis vermieden. Nur lernt man dadurch wirklich etwas? Oder wird nur Wissen kurzfristig eingetrichtert? Ähnliches gilt in der Industrie. Sicherlich ist in einer Massenfertigung (Replikation eines Produktes) die Fehlervermeidung der Schlüssel für eine höchste Produktivität. Aber in Entwicklungsprojekten, in denen Neues geschaffen werden soll, sollten derartiges Denken nicht angewendet werden. Die Kreativität und damit jede Innovation werden durch Verdammung von Irrtümern ausgeschlossen, da alles Handeln darauf ausgerichtet ist, Fehler zu vermeiden und dies wird erreicht, in dem jedes Risiko gescheut wird. Wenn man Irrtum begreift als Möglichkeit zu lernen, kann man hieraus eine enorme Effektivität gewinnen, da man durch die Analyse von Irrtümern nicht selten sehr gute Hebelwirkung in den Prozessen und in der Risikobewertung bekommt. Viele Innovationen sind auf derartige Fehleranalysen zurückzuführen (das berühmteste Beispiel ist die Entdeckung des Penizillins durch den Fehler beim Züchten von Bakterien und der Analyse, was schief gelaufen ist). Wenn man natürlich mit bis zu 10000 Fehlern innerhalb eines Projektes rechnet, kann man nicht jeden Fehler dazu verwenden, alle Aspekte der verpassten Möglichkeiten zu analysieren. Aber man sollte es sich zur Aufgabe machen, immer wieder schwerwiegende oder ungewöhnliche Fehler genauer zu analysieren. Und bei allen Fehler zumindest den Escape-Point zu kennen, um hieraus abzuleiten, welche Prozesse nicht den gewünschten Erfolg haben. Bezogen auf die Planung ist der implizite Irrtum, welche durch die ständige Verdrängung der Annahmen durch die Realität zustande kommt, in jedem Fall besser als das vollständige Tappen im Dunkeln. Das bedeutet natürlich auch, dass man wohl kaum einen Plan über mehrere Jahren verfolgen kann, ohne ihn immer wieder in kurzen Iterationen anzupassen. Dies ist insbesondere bei einer hoch-innovativer Produktentwicklung der Schlüssel: Kurze Iterationen für schnelles Feedback und Reaktion, gutes Risiko-Management, um die neuen Pfade auszuloten und damit ständige Anpassung der Planung. Aber das gilt natürlich nicht nur für die Planung, sondern für das gesamte Management eines Entwicklungsprojektes: Das Wichtigste ist eine Atmosphäre in denen der Irrtum der Normalfall ist und es darum geht, diese möglichst früh zu erkennen und eine Umgebung zu haben, die hilft die Fehler zu analysieren und Lösungen zu finden.
Ing. Büro Karsten Fuchs
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